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Transkulturelle Wissensproduktion im südlichen Andenraum

Räumlichkeit, Materialität und die Konstruktion sakraler Topographien im Kontext kolonialer Herrschaft. Sajama und Sabaya, 16.-19. Jh. (DFG)

Basierend auf zwei mikrohistorischen Fallstudien untersucht das Projekt die Dynamiken lokaler Wissensproduktion im Kontext von Christianisierung und kolonialer Herrschaft in der andinen Hochland-Provinz Carangas zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert. Es fokussiert transkulturelle Formen religiösen und kosmologischen Wissens, das im gesamten Andenraum stets räumlich und geographisch verortet ist und untrennbar mit der lokalen Konstruktion sakraler Räume und Topographien zusammenhängt. Untersucht wird die bedeutungsgebende Interaktion zwischen den lokalen Akteuren, der sie umgebenden sakralisierten Topographie und den Artefakten und Architekturen (z.B. Grabtürme/chullpas, Kultstätten/wak‘a, Kirchen, Kapellen, etc.), die Teil des sozialen und religiösen Raums sind. Als „epistemische Objekte“ waren sie an der Produktion, Bewahrung und (Re-)Konfiguration religiösen und kosmologischen Wissens beteiligt. Die Quellen (Schriftquellen, Objekte, ethnographische Interviews) werden mithilfe eines geographischen Informationssystems (GIS) aufgenommen, zusammengeführt und in einen Bezug zu dem geographischen Raum gesetzt, in dem sie vorgefunden bzw. artikuliert wurden (Georeferenzierung). Ziel des Vorhabens ist es, die „Topographien“ religiösen und kosmologischen Wissens in sabaya und Sajama in ihren historischen Dimensionen zu visualisieren.

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